DEN EIGENEN TOD – DEN STIRBT MAN NUR…
DIE ANDEREN MÜSSEN DAMIT LEBEN!
Unter dieser Überschrift möchte ich unsere Friedhöfe in Rüdinghausen und auf dem Schnee kurz vorstellen.
Es klingt zunächst einmal recht verwirrend und man stellt sich selbst die Frage, was hat diese Aussage mit der Bedeutung des Wortes „Friedhof“ zu tun.
Der „Friedhof“ –im ursprünglichen Sinn- ist ein Ort des „Friedens“, ein Ort, an dem die Toten ihren letzten „Frieden“ finden können, schliesslich müssen seit jeher die Verstorbenen an einem ausgewiesenen Ort begraben werden.
In den letzten Jahrzehnten stand die Zweckmässigkeit im Vordergrund : die Gemeindezugehörigkeit bestimmte gleichzeitig, auf welchem Friedhof man selbstverständlich auch seine letzte Ruhe findet. Die Auswahl an Bestattungsmöglichkeiten war überschaubar- in der Regel gab es ausschliesslich die Sargbeisetzung. Urnenbestattungen fanden nur vereinzelt statt.
Aus Sicht des Friedhofsträgers war man stets bemüht, Feld- und Grabeinteilung parzellenhaft festzulegen- die zur Verfügung stehende Fläche sollte immer und überall optimal ausgenutzt werden. Leerräume und Freiflächen sollten vermieden werden. Die Historie der Friedhöfe Rüdinghausen und Schnee ist in beigefügter Chronik nachzulesen. Sie ist von unserem damaligen Pfarrer Danz im Jahre 1934 verfasst worden. Sie können dieses Dokument hier im PDF-Format herunterladen.
Der Friedhof im Wandel der Zeit…
Wir stellen heute eine Vielzahl an Bestattungsmöglichkeiten fest, die vor einigen Jahren unvorstellbar waren: neben den „traditionellen“ Wahlgrabstellen für Sarg- und Urnenbeisetzungen gibt es mittlerweile sogenannte „Rasengräber ohne Pflege“. Bestattungen finden auf einer ausgewiesenen Rasenfläche statt, die Grabstellen werden mit einer Namensplatte versehen, um den Ort zu kennzeichnen; ein nachträglicher Pflegeaufwand für die Angehörigen entfällt. Mittlerweile stellen wir in unserer Gemeinde –dem bundesweiten Trend folgend- eine bemerkenswerte Zunahme an Urnenbeisetzungen fest. Sogenannten Kolumbarien (Urnenwänden) sind in Rüdingausen und auf dem Schnee mittlerweile ebenfalls errichtet worden. Anonyme Beisetzungen hingegen lehnen wir als christliche Gemeinschaft grundsätzlich ab.
Ein Blick in die Zukunft…
Neben den bereits genannten Tatsachen, erfüllt der Friedhof auch andere, sehr wichtige Aufgaben.
Friedhof ist ein Ort der ERINNERUNG, der RUHE und STILLE, der IN-SICH-GEKEHRTHEIT, aber auch ein Ort der BEGEGNUNG. Jeder Mensch braucht einen Ort, an dem er seine Trauer nach dem Verlust eines lieben Menschens nach aussen tragen und ausleben kann und darf. Der Besuch des Grabes bedeutet nicht nur, seiner “ Pflicht“ der Grabpflege nachzukommen, sondern er bietet vielmehr die Möglichkeit, für einen Moment innehalten und sich erinnern zu können. Begegnung mit Menschen, die ein gleiches Schicksal teilen, kann doch so sehr trösten.
DEN EIGENEN TOD- DEN STIRBT MAN NUR… DIE ANDEREN MÜSSEN DAMIT LEBEN!
Wir- die evangelische Kirchengemeinde Rüdinghausen und Schnee- sind bemüht, für diese BEGEGNUNGEN ein stimmiges Bild zu schaffen. Kurz-, mittel- und langfristige Aktionen sind geplant und es wird demnächst schon mit der Umsetzung einiger Änderungen begonnen! Die arg lädierte Friedhofsmauer in Rüdinghausen wird zunächst einmal Stück für Stück restauriert, die Wege werden abschnittweise ausgebessert und wieder hergerichtet, der Baumbestand wird sich verändern, Ersatzpflanzungen werden vorgenommen, zunehmend ungepflegte Grabstellen werden auf beiden Friedhöfen abgeräumt und eingeebnet.
Alles auf einmal zu realisieren ist schlichtweg unmöglich, deshalb bitten um etwas Geduld bei der Umsetzung!
- Die Friedhofssatzung der Friedhofe Rüdinghausen & Schnee können hier als PDF-Datei aufgerufen werden.
- Die FriedhofsGebührenSatzung kann hier als PDF-Datei aufgerufen werden.
Ihre Ansprechpartner für den Friedhof:
- Gärtnermeister Holger Flohr (Friedhof Rüdinghausen) - Tel.: 0171/5450223
- Küsterin Margitta Stehmeier (Friedhof Schnee) - Tel.: 02302/800189
- Presbyterium: Karl-Heinz Overhoff & Gerda Stinshoff (Stv.)
- Für alle weiteren Fragen im Gemeindebüro